Tierkrankenversicherung – Wie sinnvoll?

Zum Thema Tierkrankenversicherung gibt es sehr viele Meinungen, die oft häufig kontrovers diskutiert werden. Doch sehen wir uns das einmal sachlich. Brauchen wir wirklich eine Tierkrankenversicherung?

Wer mit seinem Hund, seiner Katze oder seinem Pferd schon einmal oder mehrmals bei einem Tierarzt war, kennt die hohen Rechnungen. Diese können so richtig ins Geld gehen. Das Hauptproblem liegt darin, das viele Tierärzte das Geld sofort mit der Behandlung haben möchten. Bei meinem letzten Besuch mit meinem 6-jährigen Rüden, wies mich der Tierarzt sofort darauf hin, dass sie keine Kreditkartenzahlungen durchführen können. Sollte ich kein Bargeld dabei haben, müsste ich nun direkt zum Automaten um meinen Hund nach der Behandlung wieder „auslösen“ zu können. Das war rau, aber auch verständlich. Tierärzte sind auch Unternehmen, sie müssen leben und das Personal bezahlen. Die Zahlungsmoral gerade bei Haustieren ist gesunken. Viele Tierärzte greifen daher direkt zu, um die Außenstände klein halten zu können.

Tierkrankenversicherung macht Sinn

Eine Tierkrankenversicherung ist in erster Linie für uns Menschen gedacht. Sie soll uns finanziell absichern. Nur so kommt unser Liebling auch zu seiner Behandlung oder Operation, ohne das erst die finanziellen Fragen mit dem Tierarzt geklärt werden müssen. 500 – 1.000 Euro oder mehr für einen Eingriff bei einem Hund sind keine Seltenheit. Bei einem Pferd kommt man mit diesem Betrag schon gar nicht mehr aus. Auch Katzen erweisen sich bei Behandlungen und Operationen keinesfalls als günstig. Eine Nierenstein Operation kann schon einmal 2.000 Euro verschlingen (wenn erst spät entdeckt).

Auch Vorsorgebehandlungen können über die Tierkrankenversicherungen abgedeckt werden. Dabei werden entweder teilweise die Kosten oder bis zu einem gewissen jährlichen Betrag für Impfungen und andere Vorsorgeleistungen übernommen. Verbraucherschützer zeigen sich oft skeptisch, Tierhalter hingegen schätzen den Mehrwert. Jeder kennt das von uns. Wir rechnen immer damit, dass einmal ein Eingriff bei unserem Haustier notwendig wird. Meistens passiert das aber gerade dann, wenn das Geld knapp ist. Und wer kann heute schon einfach 1.000 oder 2.000 Euro für die Operation der Katze, des Hundes oder des Pferdes auf den Tisch legen. Mit einer Tierkrankenversicherung ist das auch gar nicht notwendig. Vielfach reicht schon die Vorlage beim Arzt, damit die Operation durchgeführt werden kann.

Tierkrankenversicherung Vergleich

Mit einem Vergleich der Tierkrankenversicherung können Sie möglichen Kostenfallen entgehen. Diese gibt es natürlich auch bei unseren Haustieren, genauso wie in allen anderen Versicherungsbereichen. Bei einem Abschluss haben Sie in der Regel die Wahl zwischen einer Krankenvollversicherung für Tiere oder einer reinen OP-Versicherung. Letztere deckt nur die Operation und Nachbehandlungen ab, ist aber dann sinnvoll, wenn Katzen oder Hunde erst mit hohem Lebensalter versichert werden sollen. Mit einem Vergleich können Sie bei der Tierkrankenversicherung auch schnell nachprüfen, welche Anbieter zum Beispiel den dreifachen Gebührensatz beim Tierarzt übernehmen. Standard bei den meisten Gesellschaften ist der zweifache Gebührensatz der Tierarztbehandlung. Generell rechnen die meisten Tierärzte im Schnitt nach dem zweifachen Gebührensatz ab. Je nach Zeitaufwand und Schwierigkeitsgrad kann er aber auch den dreifachen Satz abrechnen.

Gesunde Tiere absichern

Generell sind die Versicherungsbedingungen bei der Tierkrankenversicherung genauso wie bei uns Menschen. Versichern lassen sich meistens nur gesunde Haustiere. Ist der Hund oder die Katze bereits erkrankt, kann aber ein Ausschluss vereinbart werden. So ist es möglich, dass dieses Erkranken aus der Leistungspflicht herausgenommen wird. Alle anderen Erkrankungen und Operationen fallen dann aber wieder in die Leistungspflicht der Tierkrankenversicherung.

Bei Hunden und Pferden ist eine solche Vollkrankenversicherung grundsätzlich immer zu empfehlen. Mittlerweile geht unsere Empfehlung aber auch dazu, Katzen über eine Tierkrankenversicherung unbedingt abzusichern. Die Kosten bei den Tierärzten in Deutschland sind in der letzten Zeit besonders stark gestiegen. Bei operativen Eingriffen geht man kaum unter 500 Euro (eher mehr) aus der Praxis. Katzen leben im Schnitt zwischen 15 – 25 Jahre (reine Hauskatzen). Neben Vorsorge fallen vor allem mit zunehmendem Alter immer höhere Kosten an. Dabei sind dann auch Tierarztrechnungen von 1.000 Euro leider keine Selten mehr. Ohne eine Tierkrankenversicherung wird nicht operiert. Und was passiert dann mit der Katze? Die meisten Tierärzte raten dann dazu, entweder zu warten oder noch viel schlimmer, die Katze einzuschläfern um sie von den Qualen zu befreien.