Pferde – Was kostet ein Tierarzt

Der Tierarzt ist immer wieder rund um das Pferd anzutreffen. Seien es Unfälle oder Erkrankungen. Doch gerade bei diesen Tieren, wird jeder Besuch zu einer sehr teuren Sache. Schon bei kleineren Sachen kann es so leicht zu Rechnungen von über 1.000 Euro kommen. Wir haben Ihnen einmal eine kurze Übersicht der anfallenden Kosten zusammengestellt.

Rechnungen um 3.000 Euro im Schnitt keine Seltenheit

Bei jedem 5. Besuch geht es um Zähne. Eine Zahn-OP kann um die 2.200 – 3.100 Euro im Schnitt kosten. Eine komplizierte Zahnextration sogar um die 12.000 Euro.

Eine Wundnaht liegt oft bei 1.300 Euro und wird in fast jedem 6. Fall notwendig. Auch die Gelenke stehen im Fokus. Bei 15 Prozent aller Vorfälle, muss eine Gelenk-OP erfolgen. Die Kosten hier liegen um die 4.100 Euro oder deutlich höher. Eine Kolik-OP (immerhin rund 10 – 12 Prozent aller Vorfälle) verursacht oft um die 6.600 Euro an Kosten beim Tierarzt.

Weitere Beispiel aus dem realen Leben

Muss ein Auge in einer Tierklinik (freie Wahl bei einer Pferdekrankenversicherung) entfernt werden, muss der Halter mit Kosten um die 800 – 2.000 Euro rechnen. Die Kolik-OP haben wir oben bereits angesprochen. Bei Komplikationen kann es leicht zu den doppelten Kosten (12.000 Euro) kommen. Zum Beispiel dann, wenn durch die Komplikation eine teilweise Darmentfernung stattfinden muss.

Durch Fehlbelastungen kann es zu einem Fesselträgerursprung kommen. Um die 4.600 Euro wird der Tierarzt berechnen.

Bei dem am häufigsten vorkommenden Hauttumor (Sarkoiden) liegen die Kosten für eine Entfernung sogar noch gering. Mit einem Aufenthalt in der Tierklinik fallen dabei Behandlungskosten um 700 Euro an.

Doch schon die Entfernung eines Backenzahns wird mit um die 2.500 Euro berechnet. Zusätzlich ist noch ein mehrtätiger Aufenthalt in einer Tierklinik erforderlich.

Nicht nur einmalige Kosten

Wer bei an diese Kosten denkt, sieht zunächst die Gebühren für die Behandlung und einen operativen Eingriff. Vergessen werden aber die laufenden Kosten. Viele Behandlungen sind nicht mit einem Eingriff oder einem Medikament beendet. Oft ziehen sich die Maßnahmen über Monate. Weitere Kosten fallen also an.

In den letzten Jahren kam es in Deutschland vermehr zu Pilz- und Hauterkrankungen. Dafür fallen monatlich bis zu 200 Euro für die laufende Behandlung an. Auch die Diagnose Cishing erfordert eine längere Therapie. Kosten von bis zu 120 Euro im Monat sollten eingerechnet werden.

Nicht zu vergessen sind die regulären Besuche und Kontrollen, die in ihrer Gesamtheit im Jahr einen relativ hohen Posten ausmachen können.

Heilung nicht immer möglich

Bei Pferden kennen wir viele Erkrankungen, die nicht mehr vollständig geheilt werden können. In diesen Fällen zieht sich die Therapie bis zum Lebensende. Ein Behandlungsplan und regelmäßige Medikamente können ebenfalls das finanzielle Budget belasten. Ohne eine Pferdekrankenversicherung wären die Kosten aber für viele Halter undenkbar.

Ein ganz wichtiges Stichwort sind auch Erbkrankheiten. Diese werden gerade beim Pferd zu einem völlig unkalkulierbaren Risiko. Mittlerweile gibt es über 85 bekannte Pferdeerbkrankheiten. Hierzu zählt zum Beispiel Spat (Sprunggelenksarthrose) oder die Osteochondrose. Kommt es zu dieser Diagnose, müssen immer wieder neue Untersuchungen stattfinden. Die Kosten können ins unkalkulierbare Risiko laufen. Wer ohne eine Krankenversicherung ein Pferd hält, handelt beinahe schon unverantwortlich. Das finanzielle Risiko ist kaum abschätzbar.

Weitere Kosten stichwortartig

Ohne große Erklärungen einmal die weiteren Behandlungskosten im Durchschnitt für bekannte Erkrankungen und Vorfälle.

  • Bronchitis 450 Euro
  • Sehnenzerrung 320 Euro
  • Sehnenschaden mit Herpesinfektion 3.300 Euro
  • Künstliche Sehne 4.000 Euro
  • Huflederhautentzündung 300 Euro
  • Darmentzündung 250 Euro
  • Griffelbein Operation 2.500 – 3.000 Euro
  • Husten um die 400 Euro
  • Eierstöcke bei Tumor entfernen 4.200 Euro
  • Zahnextration (kompliziert) 12.000 Euro
  • Zahnfraktur 2.000 Euro
  • Hüftprellung 450 Euro
  • Kieferbruch 15.000 Euro
  • Lahmheit, Husten um die 3.350 Euro

Die obigen Pauschalkosten haben wir aus unseren (und anderen Haltern) bisherigen Erfahrungen und der GOT berechnet. Im Einzelfall können die Kosten durchaus weitaus höher liegen. Letztlich ist das auch davon abhängig, welche Folgebehandlungen notwendig werden und wie lange diese dauern.